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Muskelkater

Ein weit verbreiteter Irrglaube ist, dass Muskelkater durch eine zu starke Übersäuerung des Muskels infolge hoher Laktatanhäufung entsteht. Tatsächlich ist Muskelkater eine körperliche Reaktion, die nach ungewohnten und/oder übermäßig hohen exzentrischen Belastungen auftritt. Er wird durch kleine Risse der Z-Scheiben ausgelöst, sodass die Anordnung der Sarkomere zueinander gestört ist. Symptome für Muskelkater sind Muskelschmerzen, eine eingeschränkte Beweglichkeit und Krafteinbußen der beteiligten Muskulatur. Muskelkater kann durch progressiv gesteigerte Belastungen vorgebeugt bzw. vermieden werden. Er tritt meistens 24-72 Stunden nach der Belastung auf und kann bis zu 5 Tage anhalten. Leichte Bewegung sowie andere durchblu­tungsfördernde Maßnahmen wie Massagen, warme Duschen etc. können die Symptome lindern.

Aber inwieweit stellt Muskelkater einen Fluch oder Segen für den Sportler dar?

Segen: Muskelkater ist ein Anzeichen für muskuläre Adaptation und führt im Zuge des sogenannten "Repeated Bout Effects" (wiederholter Belastungseffekt) zu einer erhöhten Belastungsverträglichkeit der beteiligten Muskulatur. Zwar ist Muskelkater ein eindeutiges Zeichen dafür, dass die Belastung ungewohnt war und/oder zu schnell gesteigert wurde, jedoch sind die muskulären Anpassungsprozesse demzufolge auch größer. Es sollte aber nach der Belastung auf jeden Fall eine entsprechende Regenerationszeit eingehalten werden.

Fluch: Muskelkater führt zu einem akuten Kraftverlust, d.h. in Folge einer verminderten Rekrutierung und Frequenzierung ist die Kraftproduktion eingeschränkt. Die Muskelschmerzen, denen eine Entzündung sowie eine muskuläre Schwellung durch vermehrte Wassereinlagerung (Ödeme) zugrunde liegt, führen zu einer geringeren Beweglichkeit. Ob sich durch Muskelkater das Verletzungsrisiko erhöht, ist ungeklärt. Auf muskelkaterträchtige Belastungen sollte daher im direkten Vorfeld eines Wettkampfs definitiv verzichtet werden.

So kann es durchaus vorkommen, dass diese Symptome nach wiederholten Sprints in der Muskulatur der Oberschenkelrückseite (M. biceps femoris) auftreten, da diese in der vorderen Schwungphase exzentrisch aktiv ist. Dies kann vor allem im Frühjahr der Fall sein, wenn erstmals maximale Sprints mit Spikes durchgeführt werden. Desweiteren stellt jede Dehnung eines Muskels eine potentielle Quelle für Muskelkater dar, v.a. wenn sie passiv (nicht durch die eigene Muskelkraft) z.B. durch einen Partner erfolgt.

Fazit: In der Vorbereitungsphase ist Muselkater ein SEGEN, in der Wettkampfphase dagegen für jeden Sportler ein FLUCH.

Tobias Alt

 
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