Die Mühen der Gastgeber in Bottrop hatten sich gelohnt. Im Jahnstadion war für die Athleten war alles  bestens vorbereitet: Die Wettkampfstätten waren sehr gut präpariert, der Zeitplan konnte perfekt eingehalten werden und die Moderation war hervorragend. Das rollende "R" des Sprechers Ferdi van Heukelum sollte unsere beiden weiblichen Teilnehmer, deren Nachname jeweils mit einem "R" beginnt, das Wochenende über begleiten. Nur leider spielte der zum Teil heftige Wind den Sprintern nicht in die Karten und verfälschte vor allem am Samstag so manchen 100 m Sprint, da er von einem Vorlauf zum nächsten von 4,4 m Gegenwind auf sehr geringen Gegenwind wechselte. Somit war Kathrin Rateiczak (U18) auch nicht lange enttäuscht, dass sie aufgrund eines Fehlstarts bei ihrem 100 m Vorlauf disqualifiziert wurde, da genau bei diesem Vorlauf 3,3 m Gegenwind herrschte.

Beim Weitsprung dagegen herrschte Rückenwind, auf den sich Athletinnen der U18 einzustellen hatten. Kathrin konnte bei ihren ersten Sprüngen leider keinen Nutzen daraus ziehen und verschenkte am Brett jeweils gute 20 Zentimeter. Dennoch hatte sie sich als Fünfte von 14 Athletinnen für weitere 3 Versuche qualifiziert. Im letzten Durchgang traf sie dann das Brett optimal. Da sie persönlich aber bereits im Absprung der Meinung war, der Sprung sei übertreten gewesen, beendete sie diesen Versuch mit einer unsauberen Landung.  Nachdem der Kampfrichter allerdings die weiße Fahne hob, ärgerte sie sich, da dieser Versuch mit 5,37 m gemessen wurde. Da wäre so viel mehr drin gewesen. Dennoch fand Kathrin bei der Siegerehrung schnell zu guter Laune wieder, da ihr Nachname vom Moderator nicht nur fehlerfrei ausgesprochen wurde sondern auch durch das "R" am Anfang zu einem wunderbaren "RRRRRRRRateiczak" wurde.

Während des Weitsprungs nahmen die jungen Damen der U18 Aufstellung für den 400 m Hürden Lauf. Auf Bahn 4 wurde "Inga RRRRRRRReul " vorgestellt. Inga, die seit einigen Wochen auf den ersten Hürden einen 16er Rhythmus läuft, wurde auf der Gegengeraden vom kräftigen Rückenwind zu nah an die Hürden getrieben. Somit musste sie bei den Hürden 2 bis 6 vor der Hürde grundsätzlich trippeln und  überquerte die Hürden danach zu hoch. Dies kostete sie Geschwindigkeit und viel Kraft. Aber auch die Mitläuferinnen hatten zu kämpfen. Mit 63,55 sec überquerte Inga als Erste die Ziellinie und verteidigte ihren Titel des letzten Jahres. "Bei einer Meisterschaft kommt es auf die Platzierung an, gute Zeiten kann man bei anderen Wettkämpfen laufen," gab sie der Sprecherin von Radion Emscher-Lippe beim Siegerinterview zur Antwort, als diese fragte, ob sie mit ihrer Zeit zufrieden sei.

Am Sonntagmorgen zeigte Kathrin dann über 100 m Hürden, dass sie durchaus in der Lage ist, gut zu starten. Schnell war der Fehlstart vom Vortag vergessen, als feststand, dass sie sich mit 15,44 sec über die Hürden für den Endlauf qualifiziert hatte. Somit durfte sie 60 Minuten später nochmals über 100 m die 10 Hürden überwinden. Dies gelang ihr trotz 1,3 m/sec Gegenwind mit 15,40 sec ein wenig schneller und wiederum belegte sie damit den fünften Platz. Danach war langes Warten angesagt, da am Ende des Meisterschaftswochenendes grundsätzlich die Staffeln auf dem Zeitplan stehen. Und gemeinsam mit Luisa Gröls, Anna Taggenbrock und Anna Skoflek wollte Kathrin das Staffelholz um die Stadionrunde tragen. Dies gelang den Vieren dann leider nicht so gut, wie von allen erhofft. Wechsel 1 funktionierte erst beim zweiten Zupacken und bei Wechsel 2 musste die Geschwindigkeit im Wechselraum drastisch reduziert werden. Beides kostete somit mehrere wertvolle Zehntelsekunden. Nur Wechsel 3, der am wenigsten trainiert werden konnte, klappte erstaunlicherweise sehr gut. Aber egal: In der Endabrechnung wurde das Quartett der StG Regio Aachen von 10 gestarteten Staffeln Vierte.

Und so durfte das Publikum bei der letzten Siegerehrung des Meisterschaftswochenendes nochmals das rollende "R" des Moderators genießen, als er unsere Staffel-Mädels und mit ihnen Kathrin "RRRRRRRateiczak" aufrief.

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